FH Aachen – die Stiefmutter von CMD

Die FH Aachen wird durch die Nähe zur “Eliteuniversität” RWTH eher mit Maschinenbau und Informatik in Verbindung gebracht. Was viele vergessen sind die Studiengänge Kommunikationsdesign, Produktdesign und Communication and Multimediadesign. Ist aber auch kein Wunder – sie werden stiefmütterlich behandelt.

Seit einigen Wochen gibt es nun zumindest einen neuen Webauftritt der FH. Alles ist etwas zurückhaltender geworden, mehr Weißraum, mehr auf das Corporate Design abgestimmt. Nicht perfekt, aber ein guter Anfang.

Am Freitag bekamen wir dann Schritt 2 zur Imagekampagne zu sehen. Es gibt jetzt Postkarten für den Studiengang Communication and Multimediadesign. Das ist das was ich studiere. Mit Journalistik, BWL, Kommunikationstheorie, Informatik/Technik und Gestaltung. Klingt eigentlich ganz cool, ist auch cool. Und man sollte denken, dass die Studenten kreative Mitmenschen sind.

Postkarte CMD

Die Postkarten sind aber an Kreativität kaum zu unterbieten. Sprüche, die seit Jahrhunderten herumgeistern (“Komm wir essen Opa – Satzzeichen machen den Unterschied”). Stockphotos, die schlecht bearbeitet und Stockphotos sind, schlechte Papierqualität. Und noch besser: ich habe gerade eben auf einem Blog aus meinem Feedreeder, der Karrierebibel, genau das Bild einer Postkarte wiedergefunden. Das zum Thema Wiedererkennungswert für die FH…

Vom QR-Code auf der Rückseite brauchen wir gar nicht zu reden. Wir kennen den Blog Pictures of People Scanning QR Codes.

Für die neue Ausarbeitung für die FH und CMD im Speziellen wurde extra eine Grafikerin eingestellt. Doch anstatt sich mit den Studenten auseinander zu setzen, Photos in unserem Labor zu machen, Ideen zu erspinnen, Konzepte zu erarbeiten, hat sie lediglich einen Fragebogen für bestehende Studenten ausgeteilt. Woher wir den Studiengang kennen, was wir so toll daran finden.

Man sieht doch nirgends besser, was gemacht wird, als wenn Studenten ihre Arbeiten zeigen.

Das ist aber nichts, was ich in einem Fragebogen abfragen muss: der Studiengang ist unterrepräsentiert, es gibt keine Informationen im Netz, niemand weiß, was genau gemacht wird, außer “was mit Medien” und “interdisziplinär”. Meine erste Lösung: einfach mal Arbeiten ausstellen, sei es im Netz oder bei Veranstaltungen. In jedem zweiten und dritten Semester werden Videoprojekte erarbeitet, in jedem zweiten Semester werden komplette Mappen für eine Geschäftsaustattung umgesetzt. Warum macht man das nicht und schreibt darüber?

Man sieht doch nirgends besser, was gemacht wird, als wenn Studenten ihre Arbeiten zeigen. Man braucht keine Zeitungsartikel für den Aachener Raum. Nur das ist bei den Verantwortlichen noch nicht angekommen.

P.S.: Bis zum 31.03. kann man sich noch zum Eignungstest (keine Mappe) bewerben. Und das Studium ist wirklich gut, trotz der Kampagne.