Der Begriff Resilienz kommt ursprünglich aus der Psychologie und beschreibt die Fähigkeit von Menschen, Krisen zu bewältigen und sich durch das Zurückgreifen auf eigene und im Umfeld vorhandene Ressourcen aus der Krise heraus weiterzuentwickeln.
Resilienz (von lateinisch resilire ‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘) oder psychische Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Mit Resilienz verwandt sind Entstehung von Gesundheit (Salutogenese), Widerstandsfähigkeit (Hardiness), Bewältigungsstrategie (Coping) und Selbsterhaltung (Autopoiesis).
Wikipedia: Resilienz
Resilienten Menschen werden verschiedene Eigenschaften zugeschrieben, die auf diese Fähigkeit einzahlen können: u.a. Anpassungsfähigkeit, Belastbarkeit, Neugier und Selbstvertrauen sowie das Streben, Missstände zu verändern. Diese Eigenschaften entstehen aus einem starken inneren Kern, der vor Eindringen und Verletzungen geschützt wird. Je stärker dieser Schutz ist, desto resilienter ist die Person. In Studien hat sich gezeigt, dass mehr als Bildung, Training oder Erfahrung, die Resilienz einen Einfluss darauf hat, welche Menschen erfolgreich werden und welche scheitern.
Diese Beschreibung wird mittlerweile auch für den unternehmerischen Kontext übersetzt.
Was sind resiliente Unternehmen und wie können wir Resilienz erreichen?
Wenn wir die Eigenschaften, welche die Resilienz beeinflussen, in den Unternehmenskontext überführen, finden wir drei Kernaussagen:
- Resilienz entsteht aus einem starken inneren Kern – der Markenidentität des Unternehmens, die als Fundament für unternehmerisches Handeln dient.
- Resilient entsteht durch Selbstvertrauen und Belastbarkeit – das Wissen, welche Geschäftsmodelle aktuell funktionieren und wirtschaftliche Stabilität ermöglichen.
- Resilienz entsteht durch Anpassungsfähigkeit und Neugier – eine Organisationsform, die auf operativer Ebene schnelle Entscheidungen ermöglicht und Räume für Innovation schafft.
Schon in der Beschreibung der drei Dimensionen wird erkennbar, dass von innen nach außen immer mehr Reaktionsschnelligkeit, Flexibilität und Agilität gefragt ist, während der Kern bewusst standhaft und gefestigt bleibt. Ist im gesamten Unternehmen der Wertekanon und der Prinzipiensatz klar verstanden, können alle Mitarbeitenden schnellere und gleichzeitig wirkungsvollere Entscheidungen im Sinne des Markenkerns treffen.
Gleichzeitig wird daraus ersichtlich, dass man Resilienz nicht kreieren kann. Stattdessen schaffen wir durch die drei Dimensionen eine Grundlage, die erst durch Erfahrungen am Markt und Momente mit Menschen wirklich erlebbar sowie dauerhaft wirksam wird.
Durch bewusste Arbeit an den einzelnen Dimensionen, kann ein resilienteres Unternehmen geschaffen werden:
- Investition in eine starke Marke. Einerseits bedeutet dies die Identität, die Vision und Werte explizit und bewusst zu beschreiben. Andererseits diesen Kern durch Kommunikationsmaßnahmen auch von außen bestmöglich sichtbar zu machen. Dies gilt sowohl für Mitarbeitende als auch für die gewünschte Zielgruppe.
- Investition in das Geschäftsmodell. Entweder durch Unterstützung von funktionierenden Prozessen und Geschäftsmodellen in der digitale Welt oder durch die Entwicklung von innovativen digitalen Produkten und Services.
- Investition in die Organisationsform. Aufbau von wirksamen Strukturen und Teams, die in der Lage sind Entscheidungen im Sinne des Unternehmens zu treffen. Dies ermöglicht kurzfristige Reaktionen auf Veränderungen am Markt statt.
Hintergründe zum Weiterlesen
https://hbr.org/2002/05/how-resilience-works
https://de.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Psychologie)#Resilienz_und_psychische_Störungen
https://hbr.org/2015/01/what-resilience-means-and-why-it-matters
https://www.psychologytoday.com/us/basics/resilience
https://www.bcg.com/en-us/publications/2020/digital-path-to-business-resilience